Albergo Diffuso: wie der Tourismus aussterbende Ortschaften rettete
Albergo Diffuso: wie der Tourismus aussterbende Ortschaften rettete
Leere Häuser, Gebäude, die niemand mehr nutzt, verwaiste Straßen … Die Landflucht, die in den west- und südeuropäischen Ländern in den 1970er Jahren eingesetzt hatte, und die Überalterung der Bevölkerung insbesondere in ländlichen und Agrarregionen führten dazu, dass ganze Dörfer und Regionen Italiens nach und nach verfielen.
Doch Heimatliebe kann Berge versetzen. So kam die Idee auf, diese Orte dadurch (wieder) zu erschließen, dass sie in ihrer Gesamtheit als Hotel betrachtet werden: Einzelne Häuser sind die Hotelzimmer, die Sträßchen und Gassen die Hotelflure, andere Häuser bilden das Frühstückszimmer, weitere, eigentlich private Wohnstätten sind zugleich Restaurants, Internetcafés und dergleichen. Das Hotel, das die Gäste empfängt, ist also nicht nur ein Gebäude in einem Ort, sondern der ganze Ort selbst. Hotelpersonal gibt es nicht, es ist die gesamte Bevölkerung, die örtliche Gemeinschaft. Auf diese Weise fühlen sich die Besucher auch eingebunden und erleben die Dörfer als ein Zuhause, als Lebensort und nicht nur als eine geliehene, anonyme Kulisse.
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